Transkranielle Pulsstimulation (TPS)
Seit Sommer 2021 bieten wir in unserer Privatpraxis das Therapieverfahren TPS – Transkranielle Pulsstimulation an. Damit gehören wir deutschlandweit zu den ersten 10 Anbietern dieser neuartigen und äußerst vielversprechenden Behandlungsmethode gegen die Alzheimer-Erkrankung.
Was ist TPS?
TPS steht für Transkranielle Pulsstimulation. Es ist eine moderne Methode zur Behandlung von leichtgradiger und mittelschwerer Alzheimer-Demenz. Dabei werden die zu behandelnden Gehirnregionen gezielt mit Schallpulsen stimuliert. Die Behandlung erinnert in der Durchführung an eine Ultraschalluntersuchung.
Die Alzheimer-Erkrankung (auch Alzheimer-Demenz oder Morbus Alzheimer) ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der Nervenzellen zugrunde gehen oder ihre Funktionalität verlieren. Die Erkrankung wurde nach dem Nervenarzt Alois Alzheimer benannt, der sie 1906 erstmals wissenschaftlich beschrieb. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz.
Kennzeichnend für die Alzheimer-Demenz ist die Ablagerung von Beta-Amyloid und dem Tau-Protein im Gehirn. Zu den Leitsymptomen zählen je nach Stadium der Krankheit – leichtgradig, mittelschwer oder schwer – Gedächtnisverlust, Desorientiertheit, Sprechstörungen, Schwierigkeiten beim Ausüben vertrauter Tätigkeiten bis hin zu Persönlichkeitsveränderungen und dem Verlust der kognitiven Fähigkeiten. Diese Störungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und nehmen im weiteren Verlauf der Erkrankung zu. Der Alltag ist für Alzheimer-Patienten nicht mehr allein zu bewältigen, so dass sie zunehmend auf Unterstützung angewiesen sind. Die Lebensqualität von Betroffenen und ihren Angehörigen ist dadurch deutlich eingeschränkt.
Eine frühe Diagnose verbessert die Behandlungschancen
Eine Alzheimer-Erkrankung ist bisher nicht heilbar und der Verlauf kann nicht gestoppt werden. Durch den Einsatz verschiedener medikamentöser und nichtmedikamentöser Therapiemaßnahmen ist es heute jedoch möglich, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und Symptome zu lindern. Vorrangiges Ziel ist es, die geistigen Fähigkeiten zu trainieren und zu erhalten, Verhaltensstörungen abzumildern und das allgemeine Wohlbefinden der Patienten zu verbessern. Gerade in frühen Stadien der Erkrankung kann eine gut abgestimmte Kombination von therapeutischen Maßnahmen entscheidend dazu beitragen, die Selbstständigkeit und Lebensqualität der Patienten zu erhalten und die betreuenden Angehörigen zu entlasten.
Um effektiv in den Krankheitsverlauf einzugreifen, sollte möglichst früh mit der Behandlung begonnen werden. Grundlage hierfür ist die genaue Diagnose durch einen Arzt.
Transkranielle Pulsstimulation (TPS) bei Alzheimer-Demenz
Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist eine seit 2018 zugelassene Therapieoption, die bei leichtgradiger und mittelschwerer Alzheimer-Erkrankung eingesetzt wird. Ziel der TPS ist es, durch die Stimulation verschiedener Gehirnregionen die kognitiven Fähigkeiten von Menschen mit Alzheimer-Demenz zu fördern und möglichst lange aufrechtzuerhalten. Die TPS-Behandlung erfolgt ambulant, ist unkompliziert und sicher. Infolge der Behandlungen berichteten Patienten und deren Angehörige über verbesserte Fähigkeiten bezüglich Sprache, Gedächtnis und Orientierung.
Die TPS-Behandlung wird von einem entsprechend geschulten Anwender mit einem speziellen medizintechnischen Gerät durchgeführt. Dieses Gerät wurde von einem renommierten Schweizer Medizintechnikhersteller entwickelt, dessen Produkte neben der Neurologie auch in der Urologie, Orthopädie und Kardiologie eingesetzt werden. Im Therapie-Handstück des Geräts werden Schallpulse erzeugt, die anschließend transkraniell – also durch die Schädeldecke hindurch – in die betroffenen Gehirnregionen geleitet werden. Bis zu einer Tiefe von 8 Zentimetern entfalten sie hier ihre Wirkung und stimulieren gezielt die zu behandelnden Gehirnregionen des Alzheimer-Patienten. Die TPS-Behandlung ist nichtinvasiv, das heißt, die Pulse dringen durch Haut und Schädeldecke hindurch, ohne diese zu verletzen.
Gut zu wissen: Die im Rahmen der TPS-Behandlung erzeugten Schallpulse werden in der Medizin bereits seit 1990 im Rahmen der „Extrakorporale Stoßwellentherapie“ erfolgreich für die Behandlung zahlreicher Erkrankungen genutzt – zum Beispiel bei der Behandlung an Sehnen, Bändern, Muskeln und Knochen sowie am Herz. Seit Zulassung der TPS wurden bereits mehrere Tausend Behandlungssitzungen durchgeführt. Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz wird die TPS mittlerweile auch in weiteren Ländern Europas, Asiens und Amerikas angewandt.
Durchführung und Dauer einer TPS-Behandlung
Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) wird von einem geschulten Anwender durchgeführt und erfolgt ambulant. Patienten müssen zu einer Therapiesitzung also nicht stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden, sondern können eine Arztpraxis oder ein medizinisches Zentrum besuchen und anschließend ihren normalen Tagesablauf fortführen.
Die Durchführung der TPS ist sicher und erfreulich unkompliziert. Die zu behandelnde Person sitzt dabei entspannt in einem Behandlungsstuhl und kann sich jederzeit frei bewegen. Zur Vorbereitung der eigentlichen Behandlung übermittelt der Arzt die Patientendaten an das Therapiesystem und trägt Ultraschallgel auf die Kopfhaut oder Haare des Patienten auf. Eine Rasur des Schädels ist nicht notwendig. Das Ultraschallgel ermöglicht eine optimale Übertragung der Schallpulse. Anschließend setzt der Patient eine Brille zur Positionserkennung des Kopfes auf. Während der Behandlung führt der Therapeut das Handstück an den entsprechenden Stellen sanft über die Kopfhaut und Schädeldecke. Auf einem Bildschirm sehen Arzt und Patient genau, welcher Bereich des Gehirns gerade erreicht wird.
Eine Therapiesitzung dauert in der Regel etwa 30 Minuten. Insgesamt umfasst eine TPS-Behandlungsserie durchschnittlich 6 Sitzungen, die innerhalb von 2 Wochen stattfinden.
Häufig gestellte Fragen
1. Brauche ich eine Überweisung oder eine Diagnose von einem Neurologen, um mit TPS behandelt werden zu können?
Da die TPS eine Privatleistung ist, ist eine Überweisung nicht erforderlich. Zwingend notwendig ist jedoch eine neuer, nicht mehr als 3 Monate alter neurologischer Konsiliarbericht mit genauer Diagnose und dem Ausprägungsgrad des Morbus Alzheimer sowie ein neues, maximal 3 Monate altes Original-MRT.
2. Wie hoch sind die Kosten für eine Behandlung?
Die Behandlung wird nach der zum Zeitpunkt der Behandlung gültigen amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet. Zu den Kosten informieren wir sie gerne.
3. Werden die Kosten einer TPS-Behandlung von den Krankenkassen übernommen?
Nein. Die Alzheimer-Behandlung mit TPS ist bisher keine Leistung der Krankenkassen.
4. Wie lange muss ich auf einen Behandlungstermin warten?
Es ist unser großes Anliegen, dass Sie schnellstmöglich einen Behandlungstermin erhalten. Aufgrund der hohen Nachfrage müssen Sie jedoch mit einer Wartezeit von einigen Wochen rechnen. Bitte sorgen Sie dafür, dass die Voraussetzungen für eine TPS-Behandlung (neurologischer Konsiliarbericht und MRT) bei Ihnen erfüllt sind, um die Wartezeit nicht unnötig zu verlängern.
Haben Sie weitere Fragen zur Transkraniellen Pulsstimulation (TPS)? Dann vereinbaren Sie einfach einen Termin mit uns. Wir beraten Sie gerne.
Weitere Information zur TPS finden Sie auf der Website von Alzheimer-Deutschland.de.